Um das Risiko, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen auszuschließen, entschloss sich Frau Zorzi für eine Fruchtwasseruntersuchung. Ihr Kind ist bei diesem Eingriff gestorben – es wäre gesund gewesen.

Pränatal-genetische Untersuchungen im Wiener AKH zeigen in Ene Königswiesers Bauch ein schwerstbehindertes und nicht lebensfähiges Mädchen. Ärztlichen Ratschlägen entgegen bringt Frau Königswieser ihr Baby zur Welt: einen kerngesunden Knaben.

Solche Kollateralschäden bei der vorgeburtlichen Diagnostik und Fehldiagnosen zeigen drastisch das ethische Spannungsfeld durch rasch wachsende Möglichkeiten, Gendefekte zu identifizieren. Wann beginnt das menschliche Leben und wie geht die Gesellschaft mit den vorhandenen Möglichkeiten zur Analyse des werdenden Menschen um? Ist der „Mensch nach Maß“ noch Zukunftsvision oder bereits Realität geworden?

Kurt Langbein und Andrea Zeidler haben sich anhand bewegender Einzelschicksale und Expertenmeinungen auf die Suche nach Antworten ins ethisch-moralische Spannungsfeld begeben.